«Denn armselig ist der Geist, der nur bereits Erfundenes benutzt, aber selbst nichts Neues erfindet.»
«Miserrimi quippe est ingenii semper uti inventis et nunquam inveniendis» ist in der Zeichnung «Der Wald der sieht und hört» von Hieronymus Bosch zu lesen!
An erster Stelle stehen meist Bleistiftzeichnungen, Dabei bin ich jedes Mal gespannt, was für Figuren sich diesmal manifestieren wollen, denn zu Beginn gibt es vielleicht eine kleinere Idee, aber nicht mehr. Es entstehen Kreaturen im eigentlichen Sinn des Wortes. Das Resultat führt nicht selten zu einem schallenden Lachen meinerseits.
Da kommen all die Figuren und überraschen und erfreuen mich – Zeichnen und Malen wird zu einer Entdeckungsreise!
Einige Wesen gehen dann in meine gemalte, recht farbenfreudige Bilderwelt ein und treten in Kontakt mit anderen Phantasiegebilden.
Schlussendlich kommt dann noch die anregende Betitelung.
Al Meier schrieb im Rahmen der Publikation «Kuriosarium»:
Rodolpho M. Stocker ist eine Künstlerpersönlichkeit, die still und heimlich ein vielfältiges, lebendiges und humorreiches Werk geschaffen hat.
Die Zeichnung als Gestaltungsform nimmt dabei eine zentrale Bedeutung ein. Die Veränderung oder Umwandlung von Form oder Zustand von Tier- und Menschenattributen finden in seinen Bleistiftzeichnungen eine neue Gestalt. So entstehen in einem Strich, fantastische Wesen, entsprungen aus der Evolution von Wissen und Fantasie.
In seinen farbigen Arbeiten (Acryl auf Papier), finden sich Zwittergestalten in surrealen Landschaften wieder. Amorphe Wesen bevölkern eine unwirkliche Landschaft. Gleich den Bildern von Hieronymus Bosch verweisen diese Bilder auf eine mögliche Zukunft die neue Realitäten schafft, jenseits einer heilen Welt.
Ein humoristisches «Augenzwinkern» begleitet dabei seine Arbeiten, um sich so einen Freiraum in seinem Schaffen zu erhalten, der sich dem gängigen Kunstbegriff entzieht.
Diese Unmittelbarkeit an Leichtigkeit und Frische möge auf den Betrachter überspringen und ihn anregen, selber seine verborgenen Welten zu beleuchten und sich seiner eigenen Kreativität zu öffnen.
Al Meier 2024